Modern, schön, wohnlich… Begriffe, die wir alle gerne und oft verwenden, wenn es um das Thema Wohnen und Einrichtungsideen geht.
Aber jeder hat bei dem Wort „modern“ ein ganz anderes Bild im Kopf. Der eine denkt an einen minimalistischen lichtdurchfluteten Raum. Der andere sieht ein weiches Ledersofa mit bunten Kissen und neon Schriftzug darüber.
Damit unser Gegenüber bei dem Wort „modern“ die selbe Vorstellung im Kopf hat wie wir, verwenden wir [Interior Designer und Einrichtungsberater] Bilder und Fotos, welche zu einer Collage zusammengefasst werden - auch bekannt als Moodboard.
Als Interior Designerin ist das Moodboard eines meiner wichtigsten Arbeitsmittel. Bilder erzählen mehr als 1.000 Worte - im wahrsten Sinne des Wortes.
Warum das so ist und wie auch du von einem Moodboard profitierst, erzähle ich dir hier. Im Folgenden erhältst du Klarheit darüber:
Das Wort Moodboard leitet sich von den englischen Begriffen „mood“ für Stimmung und „board“ für Tafel bzw. Pinnwand ab.
Das Moodboard ist eine Sammlung von Eindrücken - Bilder aus Zeitschriften, persönliche Fotos, konkrete Gegenstände oder bestimmte Farben und Materialien. Im Grunde ist es alles, womit du eine Emotion verbindest!
Die Eindrücke werden auf einer Tafel analog oder digital gesammelt. Zusammen ergeben die einzelnen Bilder eine besondere Stimmung und Gefühlswelt.
Ursprünglich wurde das Moodboard in der Filmbranche zur Darstellung des Set- Designs eingesetzt. Heute wird es sehr vielseitig verwendet, vorwiegend in Kommunikations- und Designberufen.
In der Innenarchitektur und im Interior Design stellt das Moodboard die Atmosphäre eines Raums dar. Diese wird durch Farben, Formen, Licht und Materialien geprägt.
Ein Moodboard zeigt wesentliche Aspekte eines Designs, die verbal nicht, nur ungenau oder zu umständlich dargestellt werden können.
Es hilft, während des gesamten Projektes Ideen konzeptgetreu umzusetzen und den roten Faden zu halten.
Der englische Begriff „mood“ beschreibt, dass das Moodboard eine Stimmung ausdrückt oder eine Gefühlswelt greifbar macht.
Fälschlicherweise wird das Moodboard oft mit einer Produktcollage verwechselt, in der einzelne Möbel zusammengestellt werden. Damit hat ein Moodboard wenig zu tun.
Warum ein Moodboard keine Produktcollage ist, wie und wofür man ein Moodboard einsetzt, erzähle ich dir im nächsten Abschnitt.
Ein Moodboard eignet sich hervorragend um ein Einrichtungskonzept für dein Schlafzimmer, deine Küche, dein Wohnzimmer, dein Badezimmer oder für deine ganze Wohnung zu erstellen.
Beim Wohnen geht es nicht nur darum, wie die Möbel am besten platziert werden, sondern vielmehr um Stimmungen, Materialien und Farbwirkungen.
Ein Moodboard begleitet dich von der Ideenfindung bis zur Fertigstellung deines Zuhauses.
Beim Einrichten ist Kreativität gefragt, aber ohne Struktur verliert man sich in der endlosen Fülle an Inspirationen. Ein Moodboard wird bereits sehr früh in der Designphase angelegt. Es hilft dir dabei, Ideen zu sammeln und deine Vorstellungen zu visualisieren.
Durch die Sammlung von Ideen und Bildern machst du dir schon im Vorhinein Gedanken, wie der Raum wirken soll und was zu dir und deinem Zuhause passt.
Wenn du dein Wohnzimmer verändern möchtest, stell dir vor wie du es benutzen möchtest, wenn es fertig ist. Träumst du von gemütlichen Filmabenden? Dann suche nach Fotos und Bildern, welche diese Stimmung wiedergeben.
Dank der intuitiven Handhabe und der direkten visuellen Darstellung von Ideen, erkennt man am ersten Blick welche Elemente miteinander harmonieren und was nicht zusammen passt. So gehst du sicher, dass am Ende ein harmonischer Gesamteindruck in deinem Zuhause entsteht.
Ein Moodboard ermöglicht nicht nur verschiedene Ideen auszuprobieren und solange zu tüfteln bis ein gutes Konzept gefunden ist.
Durch die Sammlung von Bildern und Fotos lassen sich auch zahlreiche Erkenntnisse für dein Raumkonzept gewinnen.
Du erkennst stilistische Elemente, die sich durch all deine Bilder ziehen. Du kannst ein Thema, ein Farbschema und Materialien ableiten.
Weitere Möglichkeiten, wie du ein Moodboard nutzen kannst:
Für die Erstellung eines Moodboards gibt es keinen konkreten Leitfaden. Wie du das Beste für dich rausholst, erzähle ich dir im nächsten Abschnitt.
Egal ob wild gemixt, kunterbunt oder clean und minimalistisch. Wichtig ist dabei nur, dass es deine Idee visuell zeigt und du dich damit identifizieren kannst.
Träumen ist erlaubt. Sei dennoch ehrlich zu dir selbst - welche der gesammelten Ideen ist wirklich durchführbar?
Ein begehbarer Kleiderschrank like Carrie Bradshow sieht umwerfend aus (wer hätte ihn nicht gerne ;) ) aber hast du wirklich einen extra Raum nur für deine Kleidung zur Verfügung?
Berücksichtige zudem dein vorhandenes Mobiliar. Es kommt selten vor, dass man für einen Raum wirklich alles neu kauft.
Gerade beim Thema Einrichtung gibt es unzählige Inspirationen. Leicht lassen wir uns von Zeitschriften, Influencer, Freunde oder Familie beeinflussen.
Sei immer ehrlich zu dir selber! Frage dich stets, was magst du wirklich und was nur weil es gerade alle mögen? Entferne alles vom Moodboard, was sich nicht zu 100% nach dir anfühlt.
Du wirst nicht das gewünschte Ergebnis erzielen, wenn dein Moodboard einfach nur gut aussieht, du dich aber nicht mit den Bildern, Texten, Farben… identifizieren kannst.
Dein Moodboard darf wachsen. Du musst nicht gleich zu Beginn sämtliche Details zu deiner Idee haben.
Vor allem in den frühen Phasen eines Einrichtungsprojekts sind Moodboards noch sehr abstrakt.
Es dreht sich mehr um eine grobe Grundidee als um konkrete Vorstellungen und detaillierte Pläne. Je näher die Fertigstellung des Raumkonzepts rückt, umso konkreter wird auch das Moodboard.
Je detailreicher du deine Pinnwand gestaltest umso klarer wird deine Idee. Es sollte aber niemals der Gesamteindruck unter den zu vielen Details leiden. Auch hier gilt meiner Meinung nach, weniger ist mehr. Oft reichen ein paar kleine Details schon aus, um eine Atmosphäre wiederzugeben.
Mein Tipp: Wenn du mit einem digitalen Moodboard arbeitest, bestelle dir anschließend Farb- und Materialsamples, um sicher zu gehen, dass Farben und Materialien auch in echt miteinander harmonieren. Die Haptik und Echtheit der Farbe in einem Foto darzustellen ist nicht immer einfach und kann daher auch mal von der Wirklichkeit abweichen. Gehe also lieber mit einem Muster auf Nummer sicher.
Es geht nicht um eine inhaltliche Vollständigkeit oder die Besonderheit von Details darzustellen.
Dein Moodboard ist vielmehr ein Anker, dein roter Faden, deine Leitlinie, dein bester Freund, dein treuester Begleiter im gesamten Gestaltungsprozess.
Es holt dich immer wieder zurück zur Grundidee. Es verhindert, dass du dich im Labyrinth der tausend Möglichkeiten verläufst. Es hindert dich daran, Fehlkäufe zu tätigen und unnötig Geld auszugeben.
Bei jeder kleinsten Entscheidung wirst du an dein Moodboard denken und du fragst dich, „spiegelt diese Leuchte, dieser Teppich, dieses Sofa, dieser Vorhang… das wider, was auf dem Moodboard zu sehen ist? Ist es wirklich das, was zu mir und meinem Zuhause passt?“
Mit einem Moodboard behältst du die wichtigsten Aspekte deines Raumkonzepts immer im Fokus.
Mein Tipp: Verwendest du ein analoges Moodboard mach dir mit dem Smartphone ein Foto. So hast du es auch unterwegs immer griffbereit.
Ich zeige dir, wie du Stil, Identität und Persönlichkeit in deine Wohnräume bringst. Gemeinsam kreieren wir ein Zuhause, das sich lebendig anfühlt und voller sinnlicher Abenteuer steckt.
Schreib mir unter office@jf-interiors.at
In einem kostenfreien unverbindlichen Erstgespräch finden wir gemeinsam heraus, was fehlt und wie ich dir dabei helfen kann.
Ich freue mich dich kennenzulernen!
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